Der Verkauf von Magnetfischen-Ausrüstung war mein erster Auftrag im Marketing. Mein Vermieter hat mir vorgeschlagen, es zu versuchen. Die Lösungsfindung war für mich verbunden mit großer Freude, Aufregung und es endete mit Erfolg.
Was ist Magnetfischen?
Magnetfischen ist eine Schatzsuche nach magnetischen Gegenständen im Wasser mit einem extra starken Magnet am Seil. Die Gewässer sind voller eiserner Gegenstände, die in Seen, Flüssen, Brunnen oder Bächen mehrere Jahrzehnte oder länger liegen. Mit einem Magnet können sie herausgezogen werden.
Es ist ein Abenteuer am Wasser und eine Entdeckung. Jeder Wurf ist spannend: Werden es dieses Mal nur Bierdeckel oder gar ein Fahrrad sein? Die Magnetangler wiederentdecken ein verstecktes Kind in sich. Etwas zu finden ist ein großartiges Gefühl des Sieges.
Herausforderung
Der Verkauf von Magnetfischen-Ausrüstung war eine Herausforderung aus zwei Gründen:
- Es gab keine Nachfrage und keinen Markt. Beinahe niemand kannte dieses Hobby in beiden Zielländern (Tschechien und Slowakei). Aus organischer und bezahlter Suche kam nur minimaler Traffic.
- Die Produkte sind uninteressant und langweilig. Niemand verstand, warum Magneten und Seile ein Abenteuer sein sollten. Daher performten Shopping und Display Kampagnen schlecht.
Aus diesem Grund war das Verkaufsvolumen gering und die CPA hoch.
Vorgehensweise
Hier kam meine Rolle ins Spiel.
Allmählich kristallisierte sich eine fungierende Strategie heraus:
#1 Display-Werbung machen
Mir war klar, dass ich Display-Werbung machen, neue Leute ansprechen und Interesse wecken muss. Aufgrund des Themas habe ich mich für Facebook Ads entschieden.
#2 Blogposts in Megaqualität erstellen
Es war notwendig, Blogposts in Megaqualität zu erstellen, zu zeigen, was Magnetfischen ist und das Interesse zu wecken. Dann würden die Leute einkaufen.
Ich habe Listen mit den besten Funden von echten Magnetanglern erstellt. Sie posten ihre Fänge in Facebook-Gruppen. Ich kontaktierte die Angler mit den besten Funden durch Facebook Nachrichten und fragte sie um Erlaubnis, ihr Foto verwenden zu können. Weitere Fragen folgten: Stärke des Magneten, Fundort, Vor- und Nachname, Erfahrung.
Fundlisten generieren Nachfrage, weil sie überzeugend und extrem authentisch sind. Der Website-Besucher sieht ein Foto vom Fund eines rostigen Fahrrads oder eines Safes mit Dokumenten aus einer naheliegenden Stadt. Dann liest er den Namen des Finders und die Stärke des Magneten. Überzeugend ist vor allem die räumliche Nähe: er kann es auch schaffen!
Jetzt versteht der Leser, was Magnetfischen ist. Er will es auch tun und klickt auf den Store, um die Ausrüstung zu bestellen.
#3 Den Menschen die Blogposts zeigen
Es macht keinen Sinn, die Blogposts nur in der Blog-Sektion zu veröffentlichen. Die Leute müssen die Artikel sehen!
Ich erstellte Kampagnen für die Bewerbung der Artikel. Das Ziel waren Purchases, weil ich relevante User targeten wollte. Custom Conversions benutzte ich damals nicht. Ich testete mehrere Audiences (Männer, Urbex usw.). Als Ad Creatives benutzte ich die Fotos der Funde, was ein wahnsinniges Engagement generierte. Nach einiger Zeit deaktivierte ich die leistungsschwachen Ads und Audiences.
#4 Remarketing Purchase Kampagne
Um den Kauf abzuschließen, habe ich eine Remarketing Purchase Kampagne erstellt, die Produkte beworben und auf Purchases optimiert. Jetzt war die Kampagne hochkonvertierend und gewann Massen an Neukunden bei einer historisch niedrigen CPA.
Fazit
Der Weg, zuerst Blogbeiträge in Megaqualität zu promoten, Interesse zu wecken und dann Verkäufe zu generieren, erwies sich als richtig. Der Online-Shop wuchs von einem minimalen Verkaufsvolumen auf tausende Bestellungen an und erzielte Rekordumsätze.
Magnetfischen erlebte in Tschechien und der Slowakei einen Boom. Rund um das Magnetfischen hat sich eine Community mit hunderten aktiven Magnetanglern gebildet. Im selben Sommer wurden zwei Fernsehbeiträge über Magnetfischen übertragen.
Natürlich trugen viele weitere Faktoren zum Erfolg bei: Preis, bestehende Zielgruppe, Lieferzeiten, großes Sortiment und Zusatzprodukte.
Und das Ganze hatte einen anderen Nebeneffekt: Ich begann mich dem Magnetfischen zu widmen und ich mache es noch heute. 🙂