Worin liegt der größte Nachteil von WordPress im E-Commerce? Und warum ist es besser, ein fertiges SaaS-Shopsystem zu wählen? Hier die Fakten:
Die Vorteile von WordPress: tausende Designs, Plugins für zusätzliche Funktionalitäten, relativ intuitive Bedienung, kostenlose Anleitungen, eine große Entwickler-Community, Multisite-Websites und kontinuierliche Weiterentwicklung. Deshalb ist WordPress das beliebteste Open-Source-CMS-System der Welt.
Andere Open Source-Systeme wie z. B. Magento, Joomla, PrestaShop oder OpenCart teilen viele der genannten Vorteile.
Aber es gibt einen Haken.
WordPress ist nicht kostenlos. Eigentlich ist es echt teuer
Die Shop-Betreiber konzentrieren sich oft auf die Preise für Shopsysteme und Plugins. Sie vergleichen Preislisten und Transaktionsgebühren. WordPress hat jedoch kein Preisschild. Zugleich wird behauptet, es sei „kostenlos“. Aber solche Angaben sind irreführend.
Das Hauptargument gegen WordPress im E-Commerce ist:
WordPress ist in Wirklichkeit echt teuer und zeitaufwendig. Ohne einen Programmierer kann man einen Shop nicht seriös betreiben. Wer nicht für die SaaS-Plattform zahlen will, muss stattdessen einen Programmierer bezahlen. Obschon es besser ist, keine Zeit mit Technikalien zu verschwenden und sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Mit Laser-Fokus auf die umsatzbringende Aktivitäten.
Ich
Wo verstecken sich die Kosten?
Im technischen Service rundum.
Ausfälle, Änderungen, Bugs, Aktualisierungen und Maintenance. Technische Probleme, wenn der E-Shop nicht funktioniert, wie er sollte. Bezahlung für Programmierer mit einem Stundensatz von 40 – 80 €. Geld ausgegeben für non-core Aktivitäten. Zeit, in der man sich nicht auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. Was bleibt, sind hohe Opportunitätskosten.
Bei mehreren Online-Shops habe ich gesehen, wie viel „kostenlos“ kostet.
Im ersten Fall ist die Datenbank für zwei Tage ausgefallen, das Verkaufen war nicht möglich und es war erforderlich, dem Webprogrammierer eine extra Gebühr für die prompte Behebung zu bezahlen.
Der zweite Shop war nach den „Änderungen“ des Betreibers extrem langsam und mit verstümmeltem Design. Es war erforderlich, einen Experten anzuheuern, um den Shop neu aufzusetzen.
Ein drittes Beispiel: Wir haben mit zwei verschiedenen Shops gleichzeitig gestartet. Einmal SaaS-Shopsystem und einmal WordPress. Die SaaS-Lösung funktionierte korrekt und wir erhielten innerhalb kurzer Zeit die ersten Bestellungen.
Bei WordPress gab es ständig technische Komplikationen:
- Die Erstellung des Woocommerce-Shops war nicht billig und nahm einige Zeit in Anspruch. Zugleich wurden das Design und einige Funktionalitäten angepasst.
- Auch unter Beachtung der Best Practices war der Shop nach der Standardinstallation von Elementor mit einem Minimum an Plugins unglaublich langsam.
- Die Zusammenarbeit mit einem Profi-Programmierer war enttäuschend:
- Wir sahen in Hotjar, dass das Nameeingabefeld im Checkout plötzlich nicht mehr funktionierte. Ein Interessent versuchte, einen Kauf zu tätigen, was ihm nicht gelang.
- Caching war bugged: Website wurde jedem anders und mit anderer Verzögerung geladen.
- Der Programmierer hat sein eigenes Cloudflare-Konto benutzt. Wir wären also immer auf ihn angewiesen, wenn er es einmal storniert, würde es den Shop ernsthaft beschädigen.
- Also: Ein unzuverlässiger, teurer Programmierer hat es noch mehr vermasselt und wollte das Honorar nicht zurückzugeben.
- Verkauft wurde nichts. Es sorgte nur für Frust.
Nichts davon würde mit einer SaaS-Lösung passieren. SaaS-Plattformen übernehmen Maintenance und Sicherheit. Abgerechnet wird nach Festpreis bzw. vordefinierten monatlichen Gebühren.
Wann lohnt sich WordPress?
WordPress ist sinnvoll bei einfachen Websites, One-Pagern, Terminbuchungsseiten und Blogs. Wenn es sich also um eine einfache Website mit einfachen Inhalten, wenigen Plugins und Codeänderungen handelt. Und vor allem, wenn ein Ausfall nichts Fatales verursacht. Deshalb läuft zum Beispiel dieser Blog auf WP.
Alles selbst zu machen = katastrophales Preis-Leistungs-Verhältnis
Fertige Systeme für eine regelmäßige Gebühr sind (fast) immer erschwinglicher und weisen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis auf, als alles eigenständig von Green Field aufzusetzen.
Denn worum geht es hier? Der Betreiber eines WordPress-E-Shops müsste mindestens so gute Arbeit leisten, wie ein spezialisiertes Unternehmen mit zehntausenden zahlenden Kunden, langjährigen Erfahrungen und spezialisierten Teams. Da hat man kaum eine Chance mitzuhalten.
Es gibt viele andere Beispiele:
- Rechnungsstellung: Besser als Rechnungen in Excel zu erstellen, ist es, ein vorhandenes Tool zu verwenden. Es ist schneller, bequemer, die Rechnungen sind ansprechender, es gibt Berichte und mehr Funktionalitäten.
- Server-Hosting: Lieber 30 € für Amazon-Cloud bezahlen, als den Server „kostenlos“ selbst einzurichten und zu verwalten, da man in Zuverlässigkeit und Sicherheit nicht mit Amazon mithalten kann. Ein Techniker, der es selbst macht, wird mindestens 5- oder 10-mal mehr Zeit damit verbringen, und die Chance, es genauso gut zu machen, ist gleich null.
- ETF-Investments: Für viele Menschen ist es besser, ihr Geld in fertige ETF-Produkte zu investieren, als Aktien oder ETF-Anteile selbst beim Broker zu kaufen. Allein könnte man einen Fehler machen oder ins Trading rutschen.
Es ist vorteilhafter, einer der Kunden zu werden und für Dienstleistungen von Experten zu zahlen – zu einem bezahlbaren Preis. Und sich selbst dem Kerngeschäft zu widmen.
Daher lohnen sich die SaaS E-Commerce Plattformen. Die monatlichen Gebühren reichen von 29 $/Monat für kleine Unternehmen bis zu 2.500 $/Monat für große Unternehmen.
Mangelnde Flexibilität und Skalierbarkeit?
SaaS-Shopsysteme sind heute funktionsfähiger als vor 5 – 6 Jahren. Heute sind sie hochgradig anpassbar, offen und erlauben Eingriffe in den Code. Auf Shopsystemen laufen Shops mit Millionenumsätzen. Zum Beispiel behält Shopify die Vorteile eines Shopsystems bei, ist aber gleichzeitig ein unglaublich offenes System mit der Möglichkeit, das gesamte Front- und Backend zu bearbeiten und Integrationen durchzuführen.